Dracula's Burg und die Festung von Rasnov
Ich erzähle von Mythologie. Viele suchten in Rumänien nach Schloß Dracula. Man einigte sich auf Schloß Bran. Dieses liegt ca. 30 km von Brasov entfernt.
>Schloss Bran, Photo aus den 1930er Jahren<
Obgleich die Faktenlage schlecht ist (auch weil Bram Stoker einen Roman schrieb!), ist die Burg Rumäniens Touristenziel No. 1. Tausende Touristen aus aller Welt quälen sich im Sommer täglich durch die relativ kleine Burg. Im Winter sind es nur Hunderte.
>Gepfählt<
Wolken zogen am Morgen durch den Stadtkessel, unter 10 Grad erstmals. Das Frühstück war sehr gut. Ich muss mit einem Stadtbus der Linie 12 oder 16 zum Autogara 2 fahren und in den Bus nach Bran steigen, sagt mein Reiseführer. Gut, ich fuhr eine Station zu weit, das ist nicht so einfach im Bus mit der Orientierung.
In Bran, früher Törzburg, ist schon Einiges los. Vor der Burg ist ein Nippesmarkt. Klar, es gibt auch Dracula-T-Shirts. Das Ticket zur Burg kostet ca. 6 €, viel für Rumänien.
>Bran<
>Schloss Bran<
Trepp' auf, Trepp' ab wandert man durch Räume, die eine rumänische Königin eingerichtet hat. Einige Tafeln erzählen auch von Dracula - das war's. Keine Grüfte, keine Särge, höchstens enge Gänge - zu gefährlich, nehme ich an.
>Burgaussicht<
Der Ort Bran, naja, könnte auch ein Eifel-Örtchen sein, z.B. Blankenheim.
Ich fuhr zurück Richtung Brasov, stieg aber in Rasnov (Rosenau) aus, denn diese Kleinstadt wird von einer großen Burg überragt.
>Rasnov<
Die Stadt als solches ist auch noch etwas urtümlicher.
Den Weg hoch zur Burg fand ich zunächst nicht, falsche Richtung gewählt, einen anderen Lost Place gesehen, also die andere Richtung nehmen.
>Lost Place<
Ein Traktor zieht einen Touristenwagon die letzten 500 m hoch zur Burg. Oben ist die Burg ziemlich zerfallen, aber der Ausblick über die Berge und die Ebene ist weitaus imposanter als von Burg Bran.
>Aussicht Festung Rasnov<
Die Burg war ziemlich groß, früher gab es innerhalb der Mauern Häuser und eine Kirche, weil die Zeiten vor 1700 wegen der osmanischen Überfälle unsicher waren und die Dorfbewohner in die Burg zogen.
Rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit war ich wieder in Brasov. Vampirfrei, kann man hier auch im Dunkeln atmosphärisch nette Spaziergänge machen. Beispielsweise gibt es einen schönen Weg zwischen Stadtmauer und Bach/Hang, der mit dunkel-orangem Lampen beleuchtet ist.
>Abendspaziergang in Brasov<
Es gibt hier Bastionen, Torbrücken und oberhalb noch Wehrtürme, zu denen Stufen hochführen.
Abends aß ich traditionell, eine Art Gulasch mit Maisbrei und Spiegelei, darüber geriebener Schafskäse. Dazu ein Ciuc-Bier:
Brasov: 21:50 Uhr, 15.8 Grad, 65 % Luftfeuchtigkeit.
Point gesetzt bei Schloß Bran auf der Weltkarte bei stories-and-places.com.