Venenentzündung (II)
Wie durch Butter fährt die Nadel senkrecht in die Speckfalte. Ich kann das schon ganz gut. Tief einatmen, Luft anhalten, hineinstechen, Flüssigkeit reindrücken. Etwas Konzentration und Mut ist allerdings schon vonnöten.
Der Zustand um die Beinvene hat sich etwas verbessert. Ich habe meinen 14 Jahre alten Kompressionsstrumpf herausgesucht. In der Wohnung tut er es noch ganz gut, draussen könnte ich ihn aber nicht anziehen, zu alt, marode, er würde vom Oberschenkel rutschen. Ich bekomme aber einen neuen.
Einstweilen bin ich krank geschrieben. Kein Arzt übernimmt die Verantwortung für einen Bürojob mit Beinvenenentzündung, obwohl ich selbst kein besonderes Problem sehe. Es ist ja nicht so, dass ich nicht gehen oder sitzen könnte oder immer mit angewinkelten Beinen auf dem Stuhl sitzen müsste.
In einigen Tagen steht eine spezielle Beinvenenmessung an. Früher spritzte man Kontrastmittel, heute macht man das anscheinend anders.