Die Haarteppichknüpfer
Auf nur 324 Seiten erzählt Andreas Eschbach in “Die Haarteppichnüpfer” (1995) eine weit ausholende Zukunftssaga um ein Sternenreich, das von Gottkaisern Hunderttausende von Jahren regiert wurde und nach deren Sturz die eigenen Geheimnisse erforscht. Im Mittelpunkt steht eine Galaxie, in der Haarteppichknüpfer ihr ganzes Leben damit verbringen, aus Frauenhaaren ihren einzigen Haarteppich zu knüpfen.
Expeditionsschiffe erreichen diese lange vergessenen Welten und versuchen hinter das Geheimnis der Haarteppiche zu kommen, denn sie werden zu Tausenden hergestellt und mit Raumtransportern angeblich zum Kaiserpalast gebracht.
Doch die Nachfahren der Gottkaiser wissen nichts darüber. Als man den Teppichtransportern folgt, macht man auf einem verborgenen Planeten eine bestürzende Entdeckung, aber erst ganz am Ende des Buches offenbart ein verschlossener uralter Bibliothekar, der sich einzig in den Hunderte von Etagen in die Tiefe reichenden Archiven des Gottkaiserpalastes auskennt, die finstere Geschichte hinter diesem Haarteppichkult.
Das preisgekrönte, bereits in zahlreichen Auflagen erschienene Buch gefiel mir sehr gut. Bei wikipedia könnt ihr nachlesen, dass es in Cut-up-Technik geschrieben ist, so dass die Kapitel (Episoden) mit Ausnahme des letzten durcheinander gelesen werden könnten, ohne als Bausteine der Geschichte ihren Sinn zu verlieren.
Eschbach hat in den letzten Jahren Romane geschrieben, die auch im Thriller-Sektor angesiedelt sind. Das nähere Umfeld in der Literaturlandkarte ist mir daher nicht besonders bekannt, Jack McDewitt und Kai Meyer kenne ich aber.