Wanderung Ahrweiler - Ringen - Dernau
Heute hatten wir hier ja einen schönen Sommertag mit bis zu 28 Grad, wo man noch mal gemütlich auf dem Balkon sitzen konnte. Gestern, als ich wandern war, war das noch nicht so, und es kam mir schon herbstlich vor. Die Wettervorhersage überzeugte nicht, es war relativ kühl und - anders als vorher gesagt - die meiste Zeit sehr wolkig, so dass ich eine Jacke brauchte.
Bei Ahrweiler ging ich die Weinhänge hoch. Oben angekommen, weicht der Weinbau Getreidefeldern und vielen sorgsam gepflegten “Kleinplantagen” mit Apfel-, Birnen- und Pflaumenanbau.
>Oberhalb von Ahrweiler. Blick in Richtung Neuenahrer Berg. Auf dieser Basaltkuppe war ich auch noch nicht. Es müsste dort Ruinen einer Burg geben.<
>Birnenanbau bei Lantershofen<
Ich kam durch Lantershofen, ein Ort, der mir ganz gut gefiel, weil es mitunter dort noch aussieht wie früher, verwinkelt, auch ein paar marode Häuser, Gehöfte, aber auch ein Schloss.
>In Lantershofen<
Weiter ging ich durch Karweiler und nach Ringen. Vor Ringen kann man Einblick in eine Tongrube nehmen, die zum Teil schon Biotop ist.
>Schafherde südwestlich von Bölingen<
Über Felder und durch Bölingen ging es dann in den Ringener Wald. Dieser ist relativ schön, mit vielen alten Bäumen, auch Totholz - leider aber nicht geschützt, man sieht es an den Baumstubben.
>Buche im Ringener Wald<
Und ich fand dort Pilze, vor allem große bis 25 cm hohe Parasol-Schirmlinge, aber auch Safranschirmlinge und viele Birkenpilze.
>Schirmpilz (Parasol), Ringener Wald<
>Eichen, Ringener Wald<
Einen leckeren Hexenröhrling und eine Ziegenlippe waren auch dabei.
>Hexenröhrling, Ringener Wald<
Vermutlich gab es sogar Champignons, aber ich liess sie stehen - Verwechslung ist halt gefährlich und ich hatte anfangs keine große Lust, mich mit diesen Pilzen zu beschäftigen. Schon vor anderthalb Wochen fand mein Vater übrigens miten in Köln-Sülz auf einer kleinen Wiese massenhaft Champignons, die er gar nicht alle essen konnte.
Durch ein Tal und wieder vorbei an Weinhängen ging es dann runter Richtung Dernau.
>Wald- und Weinlandschaft nördlich von Marienthal. Den Aussichtsturm hinten über Dernau könnte ich ja auch noch mal als Ziel anpeilen. Ausserdem gibt's da in der Gegend vermutlich auch Pilze.<
Vorher kam ich noch durch Marienthal. Hier gibt es ein ehemaliges Kloster mit Kirchenruine, ein Schloss und einen Eingang zum Regierungsbunker, der 1998 aufgegeben wurde - keine Ahnung, was die Regierung heute denkt, aber nach Inaugenscheinnahme fand sie das alles vermutlich doch reichlich unbequem da im Bunker und flüchtet im kommenden Ernstfall lieber auf die Azoren oder eine andere sonnige Insel irgendwo weit abgelegen im Meer.
>Regierungsbunker, Marienthal. Das hier ist aber nicht der Eingang, von dem aus man eine Besichtung (eines kleinen Teilstücks) machen könnte.<
Der Zug in Dernau fuhr mir vor der Nase weg, so dass ich eine Stunde warten musste, hatte aber natürlich ein Buch dabei. Auf dem Bonner Bahnhof kaufte ich noch eine Bierdose und war dann erst gegen 22 Uhr 30 zu Hause. Ich putzte und briet einen Teil der Pilze, aß sie mit Toast, Zwiebeln, Spiegeleiern und Fischstäbchen. Heute gibt's aber auch noch Pilze, so viele waren es.